29 Sep
BÄÄM! FINALE!
Ü32 vom SV Refrath/Frankenforst steht nach schwierigem Spiel erstmalig im Finale des Ü32 Kreispokals 2020.
05 Okt
Alte Herren (Ü32/Ü40)
Die Ü32 des SV Refrath/Frankenforst kann an die guten Leistungen der vergangenen Wochen nicht anknüpfen und verliert das Finale um den Ü32 Zunft-Kölsch-Pokal mit 2:5.
Die Vorfreude auf das Wochenende war groß. Nachdem die „ale Männers“ des SV Refrath/Frankenforst letzten Montag durch einen 1:0 Heimsieg erstmalig in ihrer Vereinshistorie ins Finale der Ü32-Kreismeisterschaft eingezogen sind, ging es am Samstag, den 03.10.2020 am bedeutungsvollen Tag zum 30. Bestehen der Deutschen Einheit nach Dürscheid um hier, zumindest auf fußballerischen Ebene, erneut Geschichte schreiben zu können.
Nicht nur die Spieler selbst fieberten dem Ereignis entgegen – auch die Fans des SVR zollten der Bedeutung dieser Leistung ihren Respekt. Im Vorfeld wurde für Spieler und Fans (durch Eigenregie der Fans um Edelfan Schorschi) ein Bus organisiert. Der Kontakt zu den Antreibern aus dem Fanblock ist das, was so einen Verein wie den SV Refrath/Frankenforst ausmacht. Daher war es selbstverständlich, dass es sich ein Großteil der Mannschaft nicht nehmen lassen hat, mit der Anhängerschaft gemeinsam nach Dürscheid zu reisen. Leider sollte die Busfahrt selbst für eine lange Weile das einzige Highlight dieses Tages bleiben.
Coach Hatti hatte in der Woche vor dem Spiel so einiges zu tun. Das hart umkämpfte Halbfinale hatte seinen Tribut gefordert. Wichtige Eckpfeiler um Libero Seref oder auch Spielmacher Rahim fielen verletzungsbedingt aus. Zudem reichte bei einigen Spielern die kurze Regenerationszeit zwischen Halbfinale und Finale nicht ausreichend aus, so dass nur gehofft werden konnte, dass die alten Verletzungsblessuren im Spiel nicht wieder aufbrechen würden.
Mit leichter Verspätung, dafür aber, nach zuvor Dauerregen, mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages, liefen die 22 Hauptdarsteller neben dem Schiedsrichtergespann vor frenetisch anfeuerndem Publikum auf den Rasen das neue Dürscheider Stadions. Begleitet von der UEFA-Champions-League-Hymne kam bei dem ein oder anderen sicherlich Gänsehaut auf.
Nach einem ersten „gegenseitigen Beschnuppern“ zappelte der Ball dann mit dem ersten Torschuss der Dürscheider nach 16 Minuten im Kasten von Schnapper Jerome. Erstmalig geriet der SVR in diesem Pokalwettbewerb in Rückstand – und sollte sich hiervon auch nicht wirklich mehr erholen. Weitere 5 Minuten später wurde es zudem so richtig kurios. Bei einer Rettungsaktion in Manuel-Neuer-Manier weit vor dem eigenen Kasten verletzte sich der in den vorherigen Spielen überragende Rückhalt Jerome unglücklich und konnte nicht mehr weiterspielen. Ersatzmann Julien, von Hause aus kein echter Torwart, erklärte sich bereit und sprang kurzerhand in die Torwartkluft um sich auf den Weg in den Kasten der Refrather zu machen. Die kurze Pause entwickelte sich jedoch weiter zum Verletzungsdrama. Goalgetter Spessi zeigte an, dass es auch bei ihm nicht mehr weiter ging. Und so musste der angeschlagene Benni bereits früh in der ersten Halbzeit von der Bank für ihn aufs Feld. Das Verletzungsdrama hielt jedoch weiter an. Den nachfolgenden Eckstoß köpfte Roadrunner Kalcher mutig aus der der Gefahrenzone….und blieb, wie sollte es auch anders sein, benommen auf dem Boden liegen. Mit leichten Schwindelgefühle ging es erstmal raus. Dieses erneute Durcheinander nutzen die Dürscheider eiskalt. Nach einem schwerwiegenden Fehler im Refrather Aufbauspiel stürmten die Dürscheider über die dezimierte rechte Abwehrseite auf den neuen Schlussmann zu – auch das lange Bein von Chris konnte den Ball nicht mehr vor dem nächsten Einschlag im Refrather Gehäuse hindern.
Wer nun jedoch dachte, das Kurioseste des Spiels bereits erlebt zu haben, hatte die letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit noch nicht gesehen. Nach einem erneuten Ballverlust im Refrather Aufbauspiel, bei dem die Abwehr aufgrund des Spielstandes schon weit nach vorne gerückt war, ging es wieder ganz schnell. Per langem Lupfer gelang der Ball in den Sechzehner des SVR. Chris Brück versuchte zu klären, schoss jedoch den lange Mittelstürmer der Dürscheider an. Per PingPong flipperte der Ball von da gegen das Bein des anderen Chris und wieder gegen den Mittelstürmer der Dürscheider, von wo die Murmel dann in bestem Slapstick-Fußball hinter die Linie von Schlussmann Julien kullerte. Unglaublich. Refrath bestraft sich hier selbst und lässt einen lupenreinen Hattrick zu.
Mit dem Rücken zur Wand bäumte sich Refrath noch ein letztes Mal vor dem Pausentee auf. Einen langen Freistoß in der 32. Minute von Weli köpfte Spezi Ecki gekonnt ins lange Eck – eine Kopie aus dem Achtelfinalspiel gegen Drabenderhöhe. Sollte da etwa nochmal Hoffnung aufkeimen? Mit den Gedanken wohl schon bei der Halbzeitbesprechung ließ Refrath erneut, die in den Spielen zuvor ausgezeichnete Kompaktheit vermissen. Die Lücken zwischen den Reihen waren einfach zu groß und so gelang Dürscheid noch in der Nachspielzeit das 4:1 durch einen Schuss ins kurze Torwarteck.
Mit hängenden Köpfen schlichen die Männer um Coach Hatti in die Kabine – auf der Tribüne war die Hölle los. Die Heimfans der DJK Dürscheid machten ordentlich Lärm, aber auch die zahlreich angereisten Fans und Familien der Refrather feuerten ihre Helden nochmal lautstark an.
Die Kabinenansprache von Coach Hatti schien erstmal gewirkt zu haben – der SVR kam trotz des großen Rückstandes nochmal schwungvoll aus der Kabine…immer noch mit ausreichend Glauben an sich und seine Tugenden. Leider musste der Coach durch eine weitere Verletzung erneut umstellen – mit Markus als dritten Stürmer für den verletzten Savi schmiss er nun alles nach vorne.
Und 12 Minuten vor Abpfiff kam auch zum letzten Mal ein wenig Hoffnung auf. Nach einem Foul weit vor dem Kasten des DJK nahm sich Antreiber Weli ein Herz und knallte das Leder auf den Kasten der Gastgeber. Den mit viel Effet geschossenen Ball konnte der Dürscheider Innenverteitiger nur noch mit dem Kopf verlängern – 2:4. Refrath setzte nun alles auf eine Karte und Coach Hatti beorderte Außenverteitiger Daniel in die vorderste Front. Leider sollte es an diesem Tag einfach nicht sein – ein letzter Konter der Dürscheider kurz vor Schluss beendete alle Hoffnungen auf ein sensationelles Comeback.
Coach Hatti fand nach dem Spiel die richtigen Worte: „Zu erst einmal herzlichen Glückwunsch an die Truppe aus Dürscheid. Auch wenn einiges sehr unglücklich für uns verlaufen ist, haben sie heute verdient gewonnen. Ich bin dennoch unglaublich stolz auf mein Team. Zum Start des Pokals hat niemand einen Pfifferling auf uns gesetzt. Mit dem Kantersieg gegen Drabenderhöhe und dem unfassbaren Sieg gegen den Titelverteidiger aus Heiligenhaus oder auch dem umkämpften Halbfinale gegen Wipperfeld haben wir uns nicht nur in die Herzen der Fans gespielt, sondern auch den Respekt der anderen mehr als verdient. Meinen herzlichsten Dank ans Team. Es war wirklich nicht einfach, uns dieses Jahr unter den Corona-Bedingungen auf den Pokal vorzubereiten. Ich bedanke mich zudem auch bei all den Freunden und Familien, die uns wieder so zahlreich unterstützt haben. Klasse!“
Und so endet eine lange, geschichtsträchtige Reise an diesem Samstag mit einer traurigen Finalpleite. Die Freuden-Bengalos wurden dieses Mal zum Bedauern der SVRler durch die Fangemeinschaft der Dürscheider in die Höhe geschossen. Durch viele glückliche Umstände, aber letztendlich doch verdient, strecken die Männer aus Dürscheid den Pokal in den grün-weiß gefärbten Abendhimmel.
Dem SVR bleibt am Ende nur Spalier zu stehen und dem Gegner fair zum Pokalerfolg zu gratulieren. Aber eines soll Gewiss sein – es gibt immer ein Wiedersehen und so bleibt der Truppe um Coach Hatti zumindest die Aussicht auf Revanche um endlich im nächsten Jahr, den Pott an die Steinbreche zu holen.
Aufstellung
1. Jerome Bending
2. Christian Schachten
3. Daniel Kalcher
4. Saverio Sabina
5. Daniel Eck
6. Pierre Schulz
7. Christoph Müller
8. Patrick Weil
9. Sebastian Spessert
10. Kujtim Ramadani
11. Bumani Pondi
12. Christian Lamonaca
13. Torsten Hattenbach
14. Julien Lempert
15. Ferdi Sahin
16. Mario Peters
17. Stefan Eck
18. Markus Schwerden
19. Stephan Tüllner
20. Benni Gross
Trainer: Torsten Hattenbach
29 Sep
Ü32 vom SV Refrath/Frankenforst steht nach schwierigem Spiel erstmalig im Finale des Ü32 Kreispokals 2020.
22 Sep
Nach einem irren Viertelfinal-Ü32-Pokalfight wartet nun Wipperfeld im Halbfinale.